Biografie von Rolf Pfister in Zürich


Meine Seele als eigene Mitte

Ein Knackpunkt war für mich, mir meine eigene Mitte als Seele denken zu können. Manche behaupten, eine Seele zu haben, andere sehen darin einen naiven Glauben.

Gemäss Erkenntnis der Kernphysik bestehe mein Körper, wie alles Irdische, aus jenen Atomen, welche einst durch Supernovae von, an ihrem Ende, explodierten Sonnen als Sternenstaub entstanden seien. Das Wissen um die unvorstellbaren Grössen im Raum mit Lichtjahren und -geschwindigkeit verbietet mir, eine über das biologische und kulturelle Leben auf Erden hinaus gehende Bedeutung meiner Person als Individuum auch nur ansatzweise zu denken. Generell sind mir demnach Überlegungen zu meiner Seele als eigene Mitte nur begründet in gedanklichen Zusammenhängen möglich.

Zu meiner eigenen inneren Mitte wurde die Beobachtung und Kontrolle meines Zustandes hinsichtlich der Psychosen, namentlich Schizophrenie, Paranoia und Depression sowie deren Vermeidung durch eine Balance im Gleichgewicht. Im Kapitel 30 ist beschrieben, wer ICH bin. Wenn ich nun dieses Befinden als Seele benenne, dann habe ich dadurch keine, sondern ich bin die Seele.

Gedanken-Gänge sind denkbar oder nicht. Die Information, welche durch Unterschied ein bio-chemisches Denken ermöglicht, entstehe durch Quanten-Bits aus den Atomen. Gegenwart sei zeitlos, weil sie mit jeder Zeit-Messung bereits Vergangenheit wäre. Zeitlos bedeutet auch immer oder ewig. Im übertragenen Sinn kann ich die zeitlose Gegenwart deshalb als Ewigkeit denken.

Davon ausgehend, Natur sei ausschliesslich gegenwärtig aktiv, wäre auch die Vorstellung von Wiedergeburt und dergleichen in diesem ständig stattfindenden Jetzt zu vermuten, ohne vorher und ohne nachher. Denkbar ist für mich, so gesehen, eine gedankliche Wiedergeburt durch die gelebte Gegenwart als Ewigkeit.

Die naiv-gläubige Annahme oder Nicht-Annahme, Seele sei etwas im Besitz von Menschen, also die Vorstellung, Menschen könnten eine Seele haben oder nicht ist zu unterscheiden von einer dreieinig gedachten Seele als etwas gegenwärtiges was ist. So gesehen hat ein Mensch keine Seele, sondern der Mensch ist eine Seele [zeitlos gegenwärtig].

Mein Nach-Denken wird mir ermöglicht durch ungezählte kluge Köpfe, welche teilweise ihre gesamte Lebenszeit der wissenschaftlichen Forschung widmen. Erst durch deren Erkenntnis und Information können auch autodidaktisch gebildete Laien wie ich versuchen zu verstehen.