Biografie von Rolf Pfister in Zürich


Worauf ich stolz sein darf

Bevor ich stolz bin, will ich bescheiden bleiben. Ich bin mir bewusst, schon ein einziges unvorhersehbares Ereignis kann einen Lebenslauf unabänderlich knicken oder unwiederbringlich zerstören. Das Schicksal hat mich vor Tiefschlägen bewahrt, ich bin jetzt mit 66 noch immer gesund und frei von jeden Beschwerden. Ohne Zweifel kann ich mich rückblickend zu jenen zählen, welche stets ein Chrotten-Haar in der Tasche hatten, wie der Volksmund besagt für Glück haben. Aber nicht Glück im Spiel, Glückspiel ist mir zuwider, sondern einfach zufällig, oft noch Glück im Unglück.

Stolz bin ich in erster Linie auf meine Ehefrau Trudi, welche mir Partnerin, Freundin und Geliebte in einer Person war und ist. Eine dermassen bezaubernd liebe, lebensfrohe und einzigartige Frau nunmehr 44 Jahre an meiner Seite zu wissen, erfüllt mich mit dankbarem Stolz. Sie hat mir zwei Söhne und eine Tochter geschenkt, welche uns drei gesunde Enkelkinder bescherten, eines weiblich und zwei männlich.

Auf unsere drei Wunsch-Kinder bin ich besonders stolz, wurden doch alle zu vollwertigen Mitgliedern der sozialen Gesellschaft und sind zur selbstverantwortlichen Existenz-Sicherung befähigt. Dafür, dass alle drei gesund geboren wurden, bin ich dankbar, aber nicht einer beliebigen Einbildung, sondern der biologischen Natur mit ihrer Genetik.

Einigermassen stolz bin ich auf meine 40 Jahre selbständiger Erwerbstätigkeit ab Alter 24 bis zum vorzeitigen Ruhestand mit 64. Mit mir als Alleinverdiener der 5-köpfigen Familie haben unsere Kinder eine Vollzeit-Mutter zu Hause gehabt.

Obschon, wie mich das erlebte Allein lehrte, sich ausser mir niemand dafür zu interessieren scheint, bin ich stolz darauf, autodidaktisch den Wechsel vom gelehrten dualen zum dreieinigen Denkschema geschafft zu haben. Dabei geholfen hat mir mein selbständiges Studium der untergegangenen keltischen Kultur. So ist beispielsweise das Ursache-Wirkung-Prinzip für mich nicht mehr generell, sondern nur noch innerhalb von vorher fixierten Grund-Annahmen gültig. Ermöglicht wird durch die dreieinige Polarität einerseits ein klar sachbezogenes Denkvermögen, andererseits die Offenheit für eine Realität fernab jeglicher menschlicher Wirklichkeit und Vorstellungsvermögen.