Biografie von Rolf Pfister in Zürich


Glaubst du an Gott?

Ich glaube ohnehin nicht, sondern denke selber auf der Basis von mir zugänglichem Wissen, erkunde die Zusammenhänge und bilde die eigene Meinung. Neugierig und offen für erweiternde Erkenntnis.

Die Frage "Glaubst du an Gott?" setzt suggestiv voraus, da wäre etwas vorhanden zum Glauben oder nicht.

Gott? Was soll das sein?

In Nachschlagewerken lese ich, das sei ein übernatürliches Wesen. Die Annahme einer behaupteten Existenz von Übernatürlichem ist mit meinem Verständnis der unteilbaren Natur und ihrer Natur-Wissenschaft nicht vereinbar.

Warum wird die Einbildung oder Wahn-Vorstellung als Gott bezeichnet?

Der Wortstamm von Gott (guð, goð, got) sei nur im germanischen Sprachraum anzutreffen und ausserhalb unbekannt. Das Wort könne geradezu als Kennzeichen der germanischen Sprachen angesehen werden. Nebenbei wird damit auch klar, eine germanische Götterdämmerung konnte schon von der Etymologie her vom Rest der Welt gar nicht verstanden werden.

Die Geschichte des germanischen Neutrums (*guða-), aus welchem das Wort Gott entstand, zeige einen Zusammenhang mit dem Zauber und könne das durch Zauberwort angerufene oder berufene Wesen bedeuten.

Nun können die Fakten gedreht und gewendet werden wie man will, die Erfindung vom übernatürlichen Wesen war und ist ein abstraktes Konstrukt. Die Wahrheit sei für den Menschen die Naturgewalt von Himmel und Erde, der Rest reine Logik und Psychologie.

Der mit dem Wort Gott stattfindende Anruf vom Ganzen als vermeintliches Wesen verursacht aber einen Zirkelschluss in der gedanklichen Folgerichtigkeit, denn auch das geschlossene Ganze ist nämlich eine Polarität, der Gegenpol vom offenen Chaos.

Der Volksmund hat das Ganze schon längst einfach verbunden mit der Redensart: Alles Gute kommt von oben. Wie der Sonnenschein und der Regen.